Die Zentrale unter dem Dach des Thalia-Theaters ist schon lange ein Hort erlesener Klub-Kultur. Mit ihren Sixties-Möbeln, der Barocktapete und dem schummrigen Glühlampenlicht eignet sie sich für Ausschweifungen ebenso wie für intime Begegnungen auf der Tanzfläche oder an der Bar.

Regelmäßig lädt hier der deutsch-französische DJ Luc Letruc frei nach dem Motto "Je danse, donc je suis" zu erlesenen Hits von der Seine in "Le Club Français". In seinem Plattenkoffer hat er angesagte Sounds von der Nouvelle Scène Française über den Hip-Hop von Mc Solaar bis zum Pop von Newcomerin Zaz. Die Vertreter der Nouvelle Scène haben das gute alte Chanson von allerlei Staubschichten befreit: mit dem melancholischen Minimal Rock eines Dominique A., mit dem lässig verwitterten Rocksound eines Benjamin Biolay oder mit allerlei Retrogesängen der 70er- und 80er-Jahre.

Mischen lässt sich das alles grandios. Sein Reiz liegt in dieser ganz speziellen Note von Pathos, Sinnenfreude und Eleganz. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass es französischen Rock ja eigentlich gar nicht gibt. Das würden Sänger wie Mano Solo oder Bands wie Noir Désir garantiert anders sehen. Er klingt eben anders als Brit-Pop mit nasalen Texten. Es muss ja nicht gleich der etwas klebrige Rock von Jean-Jacques Goldman sein.

Le Club Français Sa 8.1., 22.30, Zentrale (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Eintritt 5,-; www.thalia-theater.de