Die Hamburger Lokalmatadoren Superpunk gaben ein gewohnt grandios rumpelndes Konzert, das für viele zum Klassentreffen zwischen den Jahren wurde.

Hamburg. Wenn Superpunk aufspielt, ist das immer wie ein Klassentreffen der Generation Ü 40. Das ist am Montagabend im rappelvollen Knust nicht anders. Man kommt nicht nur in den Klub, um die Lokalmatadore auf der Bühne zu erleben, sondern auch, um alte Bekannte zu treffen, von denen man weiß, dass diese Konzerte für sie Pflichttermine sind.

+++ UNTERWEGS MIT SUPERPUNK +++

Die ersten zwei Stunden dieser ausufernden und bierseligen Tratsch-Abende gehören jedoch der Band um Sänger und Gitarrist Carsten Friedrichs. Superpunk zeigt sich - wie gewohnt - ausgelassen und in Spiellaune. Die fünf Musiker hauen einen Beatsong nach dem anderen raus: "Mattula", "Man kann einen ehrlichen Mann ..." sowie eine ganze Reihe von neuen Songs wie "Ford Escort", "Wir alle lieben dich, Daniela" und "Baby, ich bin zu alt" vom aktuellen Album "Die Seele des Menschen unter Superpunk". Friedrichs sagt fast jedes Lied ohne Pointe an und hat die Lacher doch auf seiner Seite, Keyboarder Thies Mynther macht sich als Solotänzer zum Hampelmann, der zurückhaltende Schlagzeuger Thorsten Wegner wird von Friedrichs als "der schöne Thorsten" vorgeführt und genötigt, die letzten beiden Songs allein im Spotlight anzusagen.

+++ VIDEOCLIPS VON UND MIT SUPERPUNK +++

Die Band hat einen Heidenspaß, und der überträgt sich auf das Publikum. Höhepunkt des Abends ist der Superpunk-Klassiker "Neue Zähne für meinen Bruder und für mich". Aus 500 Kehlen wird die Zeile "Ich bin nicht böse geboooaaaaarrrrnnnn" mitgegrölt und der Takt dazu von ebenso vielen Stiefeln mitgetrampelt. Am Ende des Konzerts gibt es nur glückliche Gesichter und der nächste Teil folgt erst noch. Denn im Knust ist ja zwischen den Tagen Klassentreffen mit Musik.