Hamburg. Am Montagabend gegen 18.30 Uhr brachte das Onlineportal "DasErste.de" unter der Überschrift "Verseuchtes Paket im Kölner Dom gefunden" eine Eilmeldung. Die Ursache des Todes einer Eule in dem Gotteshaus sei nun geklärt, hieß es darin: "Gottes Zorn" habe "einen Reissack zum Umfallen gebracht, ... der die Eule dann erschlug". Ein Terroranschlag sei dennoch nicht auszuschließen. Deshalb untersuche "ein Strahlenschutzteam der Kölner Feuerwehr" die Umgebung. Es könne ebenfalls nicht ausgeschlossen werden, "dass jedem, der Kontakt zu der Eule hatte, morgen die Eier ausm Sack fallen", hieß es in sowohl grammatikalischer als auch orthografischer Hinsicht bedenklichem Deutsch.

Die befremdliche Meldung war etwa eine Viertelstunde online. "Es war ein Hacker-Angriff", sagte die stellvertretende Redaktionsleiterin des Internet-Portals, Susanne Solau, gestern. "Wir hatten keine Bekennerschreiben, es gibt keine Spuren irgendwohin."

Techniker seien die ganze Nacht damit beschäftigt gewesen, die Sicherheitslücke zu schließen und herauszufinden, wer auf welchem Wege die Meldung ins Netz gestellt hatte. "Wenn es Profis waren - und davon gehen wir aus -, ist es sehr schwierig, sie zu finden", sagte Solau. Derartige Angriffe seien aber selten. Die Sicherheitsvorkehrungen würden nun verschärft. Von getürkten Meldungen über umfallende Reissäcke und tote Eulen ist die ARD seither verschont geblieben.