Metropolis. Viel Beifall erntete der russische Regisseur Lew Kuleschow von den Partei-Oberen nicht, als er 1924 seinen Stummfilm "Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Land der Bolschewiki" vorstellte. "Zu formalistisch", fanden die Bonzen seine überdrehte Satire damals. Filmkritiker heute loben dagegen die schnelle Montage und das exzellente Spiel seiner Protagonisten. Die Story des 70 Minuten langen Klassikers schildert die Reise eines amerikanischen Geschäftsmannes in die Sowjetunion. Mr. West reist mit sechs Koffern und vielen Vorurteilen nach Moskau. Bolschewisten werden ihm als bis an die Zähne bewaffnete Meuchelmörder beschrieben. Russland erscheint dem Amerikaner wie der Wilde Westen, deshalb lässt er sich von dem Cowboy Jeddy begleiten. Die Musik für dieses Pionier-Werk des Kinos besorgt das Hamburger Ensemble Tuten und Blasen live.

Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Land der Bolschewiki: Mi 29.12., 20.00, Metropolis (U/S Hauptbahnhof); Steindamm 52-54; Internet: www.metropoliskino.de