Denn eine CD aufnehmen und verkaufen, wie gestrig ist das denn?

Irgendwie müssen die ganz schön gelangweilt sein. Vom Musikbusiness an sich oder der ewigen Monotonie der Plattenveröffentlichungen, auf jeden Fall haben sie sich entschlossen, das alles einmal anders zu machen - die britischen Musiker der Gorillaz zum Beispiel. Deren Frontmann Damon Albarn erzählte einem neuseeländischen TV-Sender vor Kurzem, er habe ein iPad geschenkt bekommen, obwohl er doch im Grunde niemand sei, der die neuen Technologien sofort umarme. "Aber dann war ich plötzlich in der Lage, mit diesem neuen Ding ein ganzes Album zu produzieren - allein, in einem Hotelzimmer, während unserer Tournee durch Amerika."

So ist die neue Platte der Gorillaz entstanden, "The Fall" heißt sie und wird seit Weihnachten gratis auf die Website der Band gestreamt ( www.gorillaz.com ). Die Zeiten, in denen Bands Alben aufnahmen, die dann irgendwann in den Läden standen, sind definitiv vorbei - die eigene Musik dient nurmehr als Branding für weitere Produkte wie Filme, Kunst und Applikationen, die über die Neuen Medien gekauft werden können.

Das haben auch die Flaming Lips verstanden. "Noch mal zwei Jahre dieselben 13 Songs singen - das ist doch Sch...", sagte Sänger Wayne Cyone diese Woche dem britischen "Guardian". Stattdessen will die Band 2011 jeden Monat ein neues Lied herausbringen - als Single, als Download oder als Beigabe einer Müslipackung. So weit ist es also gekommen.