Das St. Petersburger Staatsballett gastiert heute mit dem “Nussknacker“

CCH. Peter Tschaikowskys Ballettklassiker gehört zum Jahresende wie die Kringel an den Tannenbaum. Dreht doch im "Nussknacker" die Zuckerfee zum Takt des Glockenspiel-Klingelings ihre zierlichen Pirouetten auf dem Fest für die kleine Marie. Das Mädchen hat von seinem Paten Drosselmeier die bunt bemalte Puppe geschenkt bekommen und träumt im Schlaf von ihr.

Wie in E. T. A. Hoffmanns Erzählung "Nussknacker und Mausekönig" - der literarischen Vorlage zum Ballett von Marius Petipa - führt der stramme Holzgeselle die Spielzeugsoldaten gegen die graue beschwänzte Kampftruppe des Mäusekönigs. Nach dem Sieg verwandelt er sich in einen Prinzen, der Marie ins Zauberreich der Süßigkeiten bringt. In Alexander Bruskins Choreografie und Inszenierung präsentiert das Ensemble des St. Petersburger Staatsballetts das bei Kindern wie Erwachsenen beliebte Werk in technisch perfektem klassischen Spitzentanz.

Wer also beim Kartenkauf für John Neumeiers "Nussknacker" und einem Ballettbesuch in der Staatsoper leer ausgegangen ist, dem bietet sich mit dem russischen Gastspiel ein schöner Trost und eine interessante Alternative. Die opulent ausgestattete Aufführung ist ganz der akademischen Schule verpflichtet und bietet eine Interpretation der Geschichte nach der ursprünglichen Fassung. John Neumeier dagegen erzählt eine eigene unter Wahrung einzelner Nummern aus der Version von Petipa. Der berühmte Choreograf am Zarenhof inspirierte Neumeier zur Figur des Ballettmeisters Drosselmeier. Von ihm bekommt Marie zum Geburtstag Spitzenschuhe geschenkt und von ihrem Kadetten-Bruder Fritz den Nussknacker. Aus dem Tanz unterm Weihnachtsbaum wird bei Neumeier der Traum eines Mädchens vom Ballett und Theater. Es stellt sich vor, eine Ballerina zu sein, die mit dem geliebten Nussknacker-Prinzen tanzt.

Für alle jene, die John Neumeiers zwar auch nicht mehr neue, doch modernisierte Interpretation des Tschaikowsky-Klassikers bereits kennen oder sogar mehrmals gesehen haben, ist ein Vergleich mit der "unverfälschten" Inszenierung des "Nussknackers" in streng russischer Tradition lohnend und reizvoll.

Der Nussknacker Di 28.12., 20.00, CCH Saal 1 (Bus/S Dammtor, U Stephansplatz), Am Dammtor, Karten von 24,30 bis 48,38 an allen Hamburger- Abendblatt-Ticketshops und unter der Abendblatt-Ticket-Hotline 040-30 30 98 98