Die Geschwister Sol und Andrés musizieren mit ihrer Cappella Gabetta

Laeiszhalle. Als das kleine Mädchen mit der Sonne im Vornamen zum Aufnahmegespräch im Musik-Kindergarten von Cordoba in Argentinien erschien, fragten die Pädagogen, ob es ihnen denn mal was vorsingen wolle. Weil der fünf Jahre ältere Bruder zu Hause immer Vivaldi übte, trällerte Sol Gabetta kurzerhand den kompletten ersten Satz eines Vivaldi-Violinkonzerts, Ton für Ton. Bald darauf entdeckte sie das Cello für sich, das Instrument, auf dem sie als erwachsene junge Frau heute vielleicht die perfekteste Interpretin ist, die man auf der Welt erleben kann. Mit ihrem 1759 von Guadagnini gebauten Cello bildet Sol Gabetta eine vollendete Symbiose; ihre Intonation ist unfehlbar, der Bogen gehorcht ihr blind, sodass sie alle Kraft und Spiellust aufs Gestalterische legen kann.

Heute gastiert sie erstmals mit der Cappella Gabetta, einem neu gegründeten Barockspezialistenensemble, das besagter großer Bruder Andrés leitet. Deren Mitglieder wirken sonst in den Ensembles kammerorchesterbasel oder Giardino Armonico. Man darf sich also auf Musiker voller Leidenschaft freuen. Auf dem Programm steht reichlich Vivaldi, darunter auch der "Winter" aus den "Vier Jahreszeiten". Den für Violine geschriebenen Solopart streicht Sol Gabetta auf dem Cello.

Sol Gabetta , heute, 19.30, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Tickets 20,- bis 60,- unter T.: 35 35 55 oder 01805/663 661