Abendblatt setzt Empfehlung seines Leserbeirats um

Von heute an erscheint die TV-Seite im Hamburger Abendblatt an einem neuen Platz - auf der letzten Seite des Kulturbuchs (heute Seite 26). Damit ist die tägliche TV-Information schneller zu finden und noch besser zu nutzen. Die Seite "Wissen" wandert ins Innere des Buches, heute auf Seite 25.

Damit setzt die Redaktion eine Empfehlung des Abendblatt-Leserbeirates um, der die Weiterentwicklung der Zeitung aktiv mitgestaltet. "Wenn die Fernsehseite auf der letzten Seite des Kulturbuches an so exponierter Stelle steht, kann man sie noch besser als Nachschlagewerk für tagesaktuelle TV-Ereignisse benutzen, ein Mehrwert", sagte Abendblatt-Leserbeirats-Mitglied Ulf Brüggmann, 45. Der Diplom-Ingenieur fügt hinzu: "Viele Menschen interessieren sich nun mal fürs Fernsehen und schätzen es, wenn sie das Programm auf Anhieb im Blatt finden. Insofern ist die Platzierung auf der letzten Seite des Kulturteils ein guter zusätzlicher Service einer Zeitung."

Nicola Verstl, 40, Diplom-Volkswirtin bei der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, hatte so argumentiert: "Warum macht man sich das Leben unnötig schwer und versteckt den TV-Teil im Inneren der Zeitung, wenn man weiß, dass es für viele Leser wichtig ist, ihn schnell zu finden? Es ist zwar nicht entscheidend bei der inhaltlichen Neugestaltung einer Zeitung, aber die Platzierung ist ein praktischer Vorteil."

Tatjana Kutschera, 43, Rechtsanwältin: "Meine zehnjährige Tochter schaut gerne das Kinderprogramm Kika. Auf der letzten Seite ist das Programm einfacher zu finden. So kann man auch junge Menschen an eine Zeitung heranführen, wenn sie gezielt Fernsehsendungen für sich suchen."

Der Leserbeirat des Hamburger Abendblattes, der aus 14 Mitgliedern unterschiedlicher Alters- und Berufsgruppen besteht, trat erstmals im Frühjahr zusammen. Er tagt seitdem regelmäßig. Die Leser für das Gremium waren aus insgesamt rund 500 Bürgern ausgewählt worden, die sich als Blattkritiker beworben und mit Anregungen an der Weiterentwicklung der Zeitung beteiligt hatten. Die Vorschläge waren ausgewertet und durch Erkenntnisse der Marktforschung ergänzt worden.

Abendblatt-Chefredakteur Claus Strunz sagte in der Beiratssitzung, dass es ebenfalls sehr gute journalistische Gründe dafür gebe, an der bisherigen Blattstruktur festzuhalten. "Die Wissens-Seite hatte den besonderen Platz am Ende eines Buches aufgrund ihrer hohen journalistischen Qualität verdient. Aber selbstverständlich respektieren wir den Wunsch unserer Leserinnen und Leser nach einem höheren Nutzwert und folgen gerne der Empfehlung des Beirats."