Die Cellistin Sol Gabetta tritt mit der von ihrem Bruder geleiteten Cappella Gabetta auf

Das Musikerleben kann schon ziemlich einsam sein. Manche Interpreten, insbesondere die international begehrten Stars, finden sich in Hotels besser zurecht als zu Hause - weil sie da so selten sind. Unter diesem Lebenswandel leiden die Kontakte zu Freunden und Verwandten erheblich; nicht selten werden die Kollegen deshalb zu einer Art Ersatzfamilie.

Umso praktischer, wenn sich beides miteinander vereinen lässt - wie bei der Cellistin Sol Gabetta, die nun erstmals gemeinsam mit ihrem Bruder Andres auf Tour geht. Der mehrfach ausgezeichnete Geiger ist der Konzertmeister des gemeinsamen, handverlesenen Ensembles mit dem schlüssigen Namen Cappella Gabetta.

Bei ihrem Hamburger Auftritt haben die streichenden Geschwister und ihr Orchester ein barockes Programm im Familiengepäck. Mit zwei Cellokonzerten und dem Herbst (warum eigentlich nicht der Winter??) aus seinem Dauerbrenner "Vier Jahreszeiten" spielt Vivaldi eine zentrale Rolle; Pachelbels "Kanon" ist ein weiterer Ohrwurm. Aber es gibt auch einige weniger bekannte Werke von Vivaldis neapolitanischen Kollegen: Francesco Durante steht ebenso auf dem Programm wie dessen Rivale Leonardo Leo. Ihr melodischer Esprit und rhythmischer Drive sind eine schöne Inspiration für die Musizierlust, die den Gabetta-Geschwistern wohl im Blut liegt.

Sol Gabetta Mo 27.12., 19.30, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Tickets 20,- bis 60,- im Vvk. und unter T. 35 35 55