Ein wahrhaftiger Feiertag mit Mambo Kurt im Logo

Es gibt Musikinstrumente, die müssen einfach der Hölle entstiegen sein. Wie sonst ist der infernalische, großartige Krach zu erklären, der aus der Gibson-SG-Gitarre von Angus Young brüllt. Oder aus Lemmy Kilmisters "Rickenbastard"-Bass. Aus Dave Lombardos Slayer-Trommelkesseln. Gegen ein Instrument aber wirken sie wie harmlose Blockflöten: Mambo Kurts Yamaha D 85 Electone Heimorgel from Hell.

Seit vielen Jahren wuchtet der gebürtige Hagener seinen Klimperkasten in den Fond seines Fuhrwerks und bereist die Festivals der Republik - das Wacken Open Air ist mittlerweile sein Hauptquartier. Dort beginnt das Inferno gern mit Van Halens "Jump" - der Orgelgott stellt sein Gerät vor, das einst so viel kostete wie ein gut ausgestatteter BMW (und jetzt für 50 Euro zu haben ist) und präsentiert mit dem Rücken zum Publikum seine ausdauernde Beinarbeit an den Fußpedalen.

Das ist nur eines von vielen Mambo-Ritualen, die sich seit langer Zeit bewährt haben und vom Publikum in Massen mit begeistertem Brüllen und Crowdsurfing quittiert werden. Songs von Slayer, Sex Pistols, Motörhead, Gossip, Deichkind oder Depeche Mode verlangen dem Alleinunterhalter alles ab, und nebenbei werden AC/DC- oder Metallica-Krachern völlig neue Seiten entlockt. Wer hätte gedacht, dass "Thunderstruck" als Samba ("Sambastruck") oder "Enter Sandman" als Wiener Walzer funktioniert?

Wer lange genug danach brüllt, bekommt mit Glück auch eine erstaunlich authentische Version des Faithless-Hits "Insomnia" oder Europes "The Final Countdown" ("Düdelü-dü! Düdelü-dü-dü!") aus den Registern gezogen. Bei der großen Polonaise zu "Musik ist Trumpf" mitzumachen ist Pflicht. Und es funktioniert immer wieder, ob in Wacken, beim Rock Hard Festival, im Meppener Festzelt oder im Weimarer Studentenklub. Und natürlich immer wieder im Hamburger Logo.

Der traditionelle Auftritt im Klub an der Grindelallee wird dieses Jahr am ersten Weihnachtstag zelebriert. Verneigen wir uns also vor dem "King Of Heimorgel" (aktueller Albumtitel) und heben ihn auf unsere Hände. Der Unterhalter ist nicht alleine.

Mambo Kurt Sa 25.12., 21.00, Logo (MetroBus 4/5), Grindelallee 5, Karten zu 11,10 im Vorverkauf; www.mambo-kurt.de