Schwarze Tanzmusik zwischen Classic und Modern Soul

Weihnachten hat seine Rituale: Tannenbaum schmücken, Kirchgang, Kartoffelsalat und Würstchen an Heiligabend und Gänsebraten am ersten Feiertag. Und - zumindest in Hamburg - den Soul Allnighter.

Seit 1983 legen Mojo-Club-Chef Leif Nüske und Olaf Ott am ersten Weihnachtstag schwarze Musik auf, früher im Kir, heute schräg gegenüber im Waagenbau. Freunde schwarzer Tanzmusik können sich eine Nacht lang die Finger blutig schnippen und die Schuhsohlen durchtanzen.

Die DJs haben an diesen Abenden alle Hände voll zu tun. Die lange Rille gibt es nicht, die meisten der Songs dauern nur drei Minuten. Das bedeutet Vielfalt, aber die ist auch durch die zwei Dancefloors im Waagenbau garantiert. Nüske und Ott legen auf dem Mainfloor Rare und Classic Soul auf, Lars Bulnheim, sonst Gitarrist bei Superpunk, hat sich auf dem zweiten Tanzboden auf Modern und Northern Soul spezialisiert.

Dass der Groove der 60er- und 70er-Jahre sich wieder zunehmender Beliebtheit erfreut, zeigten in diesem Jahr die Konzerte von Sharon Jones im Gruenspan und von Plan B im Uebel & Gefährlich. In den USA erlebt Soul, wie er vor 50 Jahren in Memphis erfunden wurde, gerade ein Revival, in Hamburg war er nie verschwunden.

Soul Allnighter Sa 25.12., 22.00, Waagenbau (S Holstenstraße); Max-Brauer-Allee 204, Eintritt 9,-; www.waagenbau.com