271 Kolumnen oder 661 782 Buchstaben lang dauerte meine Liebeserklärung an Hamburg. Fünf Jahre, ein Monat und drei Wochen schrieb ich jeden Donnerstag über die Eigenheiten dieser Stadt; es begann am 3. November 2005 bei Frauenflüsterer Roger Willemsen und reichte bis zum Bohnenzähler.

Dazwischen erzählte ich von Cabrioflirts und Karnevalsallergien, über den Sound der Nacht oder Schiffssirenen im Herbst; warum Ikea um einen Beutel Teelichte herum gebaut ist oder Angela Merkel nie mit Handtasche zu sehen.

Immer wieder waren es auch Abendblatt-Leser, die mir eine Idee, eine Beobachtung, ein Dankeschön für die Kolumne schenkten - doch mehr danke ich ihnen. Martin für Lob und Kritik an jedem Donnerstag. Eva W. für die Hagenbeck-Postkarte. Dr. Cremer für den Guten Morgen am Dammtor, Claus F. für feurig-kunstvolle Formulierungen, Emine für den Brief, mit dem unsere Freundschaft begann, Joachim für "Max", meinem Ehewolf Jens, der sich jede Kolumne am Telefon geduldigst anhörte, sogar sämtliche Vorversionen. Ich danke Carlos A. und Carlos B. (Ihr wisst, warum) und bitte um Verzeihung bei jenen, die jetzt nicht namentlich erwähnt sind - und ich danke Ihnen, dem unbekannten Leser. Ohne Sie ist eine Zeitung, eine Kolumne, gar nichts.

Vielleicht sitzen Sie gerade in der U-Bahn oder dem Rathaus, dem Café Paris oder vor dem iPhone? Ich habe an Sie gedacht, wenn ich durch die Stadt ging und alle Sinne aufsperrte, um etwas zu erspähen, was ich Ihnen mitbringen kann. Ich denke an Sie, während ich diese letzte aller Verliebt-in-Hamburg-Kolumnen schreibe; und mir wird ganz flatterig ums Herz, auch wenn ich es mir selber ausgesucht habe, dass 271 Liebesbriefe reichen, und meine Zeit hier nun zu Ende ist.

In Hamburg sagt man Tschüs - ich sage Salü und wünsche Ihnen eine liebevolle Weihnacht. Ich werde an Sie denken.