World Wide Web. Dass der Online-Kurznachrichtendienst Twitter zu mehr taugt als bloßer "Hallo Welt"-Selbstbestätigung, hat sich mittlerweile herumgesprochen: Auf 140 Zeichen lässt sich Politisches, Informatives, Lustiges und Abstruses in die Welt posten, die Zeichenbegrenzung zwingt dabei zur rhetorischen Meisterleistung.

Das Online-Portal Twitteraturkritik ruft deshalb erstmals zur Abstimmung über die besten Tweets des Jahres auf. Nominiert sind zehn kleine Weisheiten wie zum Beispiel der Tweet des Nutzers xbg: "Definiere Deutschland. - Treppe gesperrt, weil Stufen nicht normgerecht. Umbau nicht möglich wegen Denkmalschutz", der behördlichen Regulierungswahn ebenso anschaulich wie augenzwinkernd auf den Arm nimmt.

Natürlich stellt auch Twitter selbst Jahrescharts auf. Die interessantesten und eigentümlichsten sind die "Most powerful tweets": Der Verlobungstweet des Prinzen von Wales steht dort neben der satirischen Verniedlichung der BP-Ölkatastrophe und der Erklärung des Ausnahmezustands durch den ecuadorianischen Präsidenten. Welchen Stellenwert die WikiLeaks-Affäre in den Augen der Twitter-User hat, zeigen die Jahrescharts der Themen - nur auf Platz 7 hat es das Whistleblower-Portal geschafft, weit hinter Krake Paul und Harry Potter. In der Unterkategorie "Nachrichten", wohlgemerkt.

Jahrescharts der Twitteratur: www.twitkrit.de

Twitters Jahresrückblick: yearinreview.twitter.com