Nils Koppruch darf sich anhören, was so los war in seinem Leben

Grüner Jäger. Dem Titel der Veranstaltung haftet etwas Endgültiges, irgendwie Unheilschwangeres an: Das war ihr Leben. Danach kommt nichts mehr, Ende, Aus, Schluss. Und das blüht ausgerechnet Nils Koppruch, der immer so charmant unfertig wirkt. Endgültig scheint an dem gar nichts zu sein: Bart und Haare hinterlassen stets den Eindruck, da sei jemand mit weit Wichtigerem als Frisur und Rasur beschäftigt. Auch Koppruchs unter dem Pseudonym SAM gemalte Bilder wirken bei aller entschlossenen Strichführung, aller stilistischen Reduzierung ähnlich (nach)lässig. 1000 Gedanken scheinen immer zugleich durch den Kopf des Sängers und bildenden Künstlers zu schießen.

Und musikalisch ist Koppruch ebenfalls immer irgendwie auf dem Weg: Von alten Fink-Zeiten bis zum aktuellen Solo-Album "Caruso" schafft er es stets wieder, sich selbst und der Musik etwas Neues abzugewinnen. Ein Ende war da bislang nicht abzusehen.

Eine nicht ganz ernst zu nehmende Zwischenbilanz mit Gästen

Glücklicherweise geht es aber auch gar nicht um einen Abgesang, sondern um eine nicht vollständig ernst zu nehmende Würdigung der Lebensgeschichte, die Koppruch in 45 Jahren angehäuft hat. Autor und Kultur-Event-Organisator Sven Amtsberg hat wieder einen ganzen Stapel Informanten befragt und eingeladen, damit sie bislang Unbekanntes aus seinem Leben ausplaudern. Unterstützt vom "kleinsten Showorchester der Welt", besser bekannt als Siebeth, wird Conférencier Amtsberg die Zwischenbilanz moderieren und wahrscheinlich auch selbst den einen oder anderen Schwank aus gemeinsam Erlebtem beitragen können.

Das war ihr Leben mit Nils Koppruch heute 20.30, Grüner Jäger (U Feldstraße), Neuer Pferdemarkt 36, Karten an der Abendkasse zu 8,-; www.literaturveranstaltungen.com