Bürgerschaft billigt Kooperation von Sammlung Falckenberg und Deichtorhallen

Hamburg. Harald Falckenberg bemüht sich sehr, keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen. Das sei keine Aktion, mit der Kultursenator Stuth noch kurz vor der bevorstehenden Wahl vollendete Tatsachen schaffen wolle. Es sei vielmehr eine Entscheidung des Parlaments, sagte er, nachdem gestern klar war, dass die seit Langem diskutierte Anbindung seiner Kunstsammlung an die Deichtorhallen realisiert werden kann. Ende vergangener Woche hatte die Bürgerschaft einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Jahrelang war darüber geredet, spekuliert und verhandelt worden, die hochkarätige Gegenwartskunstsammlung des Harburger Unternehmers für Hamburg zu sichern. Der Durchbruch kam im Sommer, als die damalige Kultursenatorin Karin von Welck eine Vereinbarung präsentierte, die eine enge Kooperation zwischen der Sammlung und den Deichtorhallen vorsieht. Die Eigentumsverhältnisse bleiben davon zwar unberührt, doch Falckenberg übergibt die kuratorische Verantwortung an Deichtorhallen-Intendant Dirk Luckow. Der wird die Bestände sowohl für Ausstellungen in den Harburger Phoenix-Hallen als auch in den Deichtorhallen nutzen.

Um das leisten zu können, erhalten die Deichtorhallen jährlich 500 000 Euro mehr. Hinzu kommen weitere 70 000 Euro, die für eine zusätzliche Kuratorenstelle genutzt werden sollen. Trotz der Einschnitte im Museumsbereich, die auf der Sparklausur im Herbst beschlossen worden waren, hatte der Senat dieses Konzept gebilligt und entsprechende Mittel zugesichert - vorbehaltlich der Zustimmung der Bürgerschaft. Diese ist jetzt erfolgt, betrifft aber nicht den eigentlich ins Auge gefassten Zeitraum bis 2023, sondern zunächst nur das Jahr 2011.

Dazu sagte Harald Falckenberg dem Abendblatt: "Obwohl die Entscheidung erst einmal nur für den vorläufigen Haushalt getroffen worden ist, sind wir froh, dass wir mit unserer Kooperation jetzt beginnen können. Im Herbst werden die neu gebildete Regierung und die neue Bürgerschaft dann im Rahmen des Doppelhaushalts weiter entscheiden." Dirk Luckow meinte gestern mit sichtlicher Erleichterung: "Das ist ein echtes Weihnachtsgeschenk und ein riesiger Zugewinn."