Im Raum steht der Vorwurf, die Angaben des Senders zu Abozahlen und Firmenwert für die Jahre 2007 und 2008 seien überhöht gewesen.

Ende Oktober erstattete das Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Zuge seiner Untersuchungen wegen Unregelmäßigkeiten beim Pay-TV-Sender Premiere, dem heutigen Sky, Anzeige bei der Staatsanwaltschaft München I. Im Raum steht der Vorwurf, die Angaben des Senders zu Abozahlen und Firmenwert für die Jahre 2007 und 2008 seien überhöht gewesen. Bisher war unklar, gegen wen sich die Anzeige richtete. Nun sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage, die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Anzeige seien mit einem bereits seit zwei Jahren laufenden Ermittlungsverfahren zusammengelegt worden. Ermittelt werde gegen die "damals Verantwortlichen" des Senders. Konkreter will sie nicht werden.

Verantwortlich ist in einer Akti-engesellschaft wie Premiere der Vorstand. Vorstandsvorsitzender war damals Michael Börnicke, Finanzvorstand Alexander Teschner. Der langjährige Premiere-Chef Georg Kofler hat am Mittwoch erklärt, die von der Bafin monierten Finanzberichte seien erst nach seinem Ausscheiden erstellt worden. Börnicke, heute Vorstand beim Modehaus Escada, sagt, die Staatsanwaltschaft habe sich weder bei ihm noch bei seinen damaligen Vorstandskollegen gemeldet. Dies lässt darauf schließen, dass bisher nicht mit Hochdruck ermittelt wurde. Nach der Bafin-Anzeige könnte sich das ändern. Ermittelt wird übrigens wegen des Verdachts des Betrugs und des gewerbs- und bandenmäßigen Diebstahls sowie der Hehlerei.

Unerwartete Probleme bereitet dem Verlag Condé Nast der für Mitte 2011 geplante Umzug seines Architektur- und Interiormagazins "Architectural Digest AD" von Berlin nach München. Die Mehrheit der Redaktion, darunter auch Chefredakteurin Margit J. Mayer, will partout in der Hauptstadt bleiben. Derzeit versucht der Verlag, der eine offizielle Stellungnahme ablehnt, die Redakteure in Gesprächen umzustimmen. Eine Absage des Umzugs, heißt es hinter vorgehaltener Hand, käme keinesfalls infrage.

Rätselraten um die Zukunft von "Werben & Verkaufen" (W&V). In den vergangenen Wochen hat der Süddeutsche Verlag (SV), der den Marktführer der Kommunikationsfachpresse herausgibt, intensive Gespräche mit der zur Ebner-Gruppe gehörenden Neuen Mediengesellschaft Ulm über den Titel geführt. Verkaufsgespräche habe es im Zusammenhang mit der "W&V" nicht gegeben, heißt es offiziell beim SV. Was aber gab es dann? Außer über einen Verkauf wird in Verlagskreisen auch über eine Kooperation oder eine Zusammenlegung der "W&V" mit dem Ebner-Blatt "Internet World Business" spekuliert.

Aufschluss über die Arbeitsweise der "Bunten" gibt es demnächst vor der Pressekammer des Landgerichts Hamburg. Die Richter haben am Freitag verkündet, im Verfahren des Burda Verlags, in dem das "People"-Magazin erscheint, gegen den "Stern" in die Beweisaufnahme einzusteigen. Im Prozess geht es darum, was die "Bunte" über Methoden der Berliner Agentur CMK wusste, die sie mit Recherchen beauftragt hatte. Der "Stern" hatte enthüllt, die Agentur spioniere mit fragwürdigen Mitteln das Privatleben von Spitzenpolitikern aus. Beide Parteien haben drei Wochen Zeit, Zeugen zu benennen. Womöglich müssen "Bunte"-Chefin Patricia Riekel und Stellvertreter Sebastian von Bassewitz, der den Kontakt zur CMK hielt, in den Zeugenstand.