Rein akustisch ist die norddeutsche Band Stanfour schon reif für Stadion-Dimensionen - die ausverkaufte Große Freiheit 36 schien zu klein.

Hamburg. Nur zwei Jahre nach dem ersten Album „Wild Life“ ist die Große Freiheit 36 zu klein für Stanfour geworden, und das nicht nur, weil sie am Dienstag restlos ausverkauft war. Denn die Ambitionen der 2004 von den Brüdern Alexander und Konstantin Rethwisch auf Föhr gegründeten Band haben längst beschränkte Horizonte verlassen.

Gleich acht Musiker drängelten sich auf der Bühne, allein drei davon kümmerten sich um Keyboards und Klangrechner. Der Aufwand prägte auch die akustischen Eindrücke: „Wait For You“, das epische „Say You Care“ und das harmonische „Sail On“ waren Songs, die sprichwörtlich durch die Decke der Freiheit gingen, das Format erweiterten – die für Stadien gemacht wurden. Wer wollte, konnte Stanfour schon zukünftig im breiten Fahrwasser von Coldplay, U2 oder auch Kings Of Leon und Muse – die Megabands unserer Tage – fahren sehen. Man könnte Stanfour aber auch schlicht auf gekonnt arrangierten Rock für den sehr ausdrücklich erwähnten Präsentator NDR 2 reduzieren.

Die Band selbst wirkte konzentriert, überaus professionell und beschränkte sich im Laufe von „For All Lovers“, „Stars“, dem bekreischten Single-Hit „Wishing You Well“ und zwei weiteren Zugaben auf wenige Ansagen, ein Foto für Facebook und Weihnachtsmützen bei „Face To Face“. Eine gute, aber für manche Fans vielleicht etwas unterkühlte Show. Norddeutsche eben.