Zu den Jubilaren des Jahres 2010, die bisher deutlich zu kurz gekommen sind, gehört Pauline Viardot-Garcia. Die französische Musikerin, 1910 im gesegneten Alter von 90 Jahren gestorben, war eine der spannendsten und einflussreichsten Persönlichkeiten des europäischen Kulturlebens: Wie ihre Schwester, die legendäre Maria Malibran, wurde sie als überragende Sängerin auf den wichtigsten Bühnen gefeiert, sie spielte hervorragend Klavier, beherrschte fünf Sprachen fließend - und schuf in späteren Jahren verstärkt ihre eigenen Kompositionen.

Neben zahlreichen Liedern schrieb Pauline Viardot-Garcia auch einige Bühnenwerke, darunter die komische Kammeroper "Cendrillon" nach dem Märchen von Aschenputtel. Das Stück - eine Mischung aus gallischem Esprit, italienischem Belcanto und Viardots geistreichem Humor - ist nun in einer Produktion der Musikhochschule unter Leitung von Bettina Rohrbeck zu erleben. Regisseur Ralf Eger begreift die Oper als "modernes Märchen" und zeigt sie in einer deutschen Übersetzung, um ein möglichst breites Publikum anzusprechen.

Cendrillon Premiere Do 16.12., 19.30, Forum der Hochschule (Bus 109), Milchstraße, Tickets 16,- an den bek. Vvk.-Stellen und unter T. 45 33 26