Hamburg. Nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" wollen sich die Finanzinvestoren Permira und KKR bis Ende kommenden Jahres von ihrer Senderfamilie ProSieben Sat.1 trennen. Zur Debatte steht demnach ein Verkauf. Aber auch ein Börsengang sei möglich. Sollte es zu diesem Szenario kommen, sei ein Aufstieg der Senderfamilie in den DAX geplant. Den Börsenwert der Senderfamilie taxiert das Blatt auf Basis des derzeitigen Kurses der Vorzugsaktien, die bei 23 Euro notieren, auf fünf Milliarden Euro.

Permira und KKR besitzen 88 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien sowie 25,3 Prozent der stimmlosen Vorzugsaktien. Laut der "Welt" gibt es Überlegungen, Stamm- und Vorzugsaktien miteinander zu verschmelzen. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Dow Jones wollen die Finanzinvestoren sich dagegen von einem Großteil ihrer Vorzugsaktien trennen. Permira und KKR wollen sich zu den Berichten äußern.

Die beiden Gesellschaften hatten 2006 ProSieben Sat.1 zum Preis von drei Milliarden Euro von dem amerikanischen Investor Haim Saban übernommen. Zuvor war ein Verkauf der Senderfamilie an die Axel Springer AG, in der auch das Abendblatt erscheint, am Widerstand des Bundeskartellamts gescheitert. Die zuletzt schwer angeschlagene Senderfamilie rechnet für 2010 erstmals wieder mit einem Gewinn von 145 Millionen Euro.