Eine Betrachtung von Holger True

Leicht zu merken ist es ja. Am 12.12. um 12 Uhr 12 beginnt der Online-Verkauf der insgesamt 35 000 Tickets für den Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf. Genau, der, bei dem Lena Meyer-Landrut zur Titelverteidigung ansetzt.

Hunderttausenden Möchtegern-Käufern geht jetzt schon die Pumpe, wenn sie daran denken. Hält der Server dem erwarteten Ansturm stand? Wird es gelingen, schneller als andere den virtuellen Warenkorb zu füllen? Und wo lassen sich bis zur Kreditkartenabbuchung die 189 Euro auftreiben, die für die teuerste Karte verlangt werden? Das sind so die drängenden Fragen. Auch der Eurovision-Fans, die im nächsten Mai tatsächlich live dabei sein wollen, klar. Vor allem aber der unzähligen Hobby-Schwarzhändler, die hoffen, sich nach erfolgreicher Tickethatz mit ein paar erfolgreichen Ebay-Verkäufen den Skiurlaub finanzieren zu können. Kein neues Phänomen natürlich. Als Led Zeppelin 2007 ein einziges Konzert in London gab, gingen vorab 20 Millionen Kartenbestellungen ein. Wollten so viele Menschen "Stairway To Heaven" unbedingt noch mal live hören? Nein, es lockte ein hübscher Nebenverdienst. Da bekommt das Wort "Euro-Vision" doch glatt eine ganz neue Bedeutung.

Sollten echte Fans am Sonntag leer ausgehen, gibt's einen Trost: Lena singt im April in Hamburg, und so wie der Vorverkauf bisher läuft, dürften Karten auch am Konzerttag noch problemlos zu bekommen sein.