“Ein Mann von Welt“, die herrliche Tragikomödie mit schön-schrägen Vögeln

Etwas ratlos steht Ulrik (Stellan Skarsgård) vor dem Gefängnistor. Seine Strafe hat er abgesessen, aber was nun? Soll er nach zwölf Jahren hinter Gittern weitermachen im kriminellen Trott oder etwa recht spät noch einmal ein neues Leben anfangen? Seine halbseidenen Kumpel von damals wollen, dass er sich an dem Verräter von damals rächt. Aber er hat auch einen Sohn und einen Enkel und überlegt, ob er ein Familienmensch werden soll. Ulrik bekommt einen Job in einer Autowerkstatt, verliebt sich prompt in die Tochter vom Chef und er findet Unterkunft bei einer älteren, sehr rustikalen und noch sehr sexhungrigen Dame.

Eine herrlich skurrile Komödie hat Hans Peter Moland mit "Ein Mann von Welt" geschaffen. Die Protagonisten sind ein sehr illustrer Haufen. Vielen von ihnen ist im Laufe ihres Lebens der Kontakt zur Gegenwart etwas abhandengekommen. Trotzig, stolz und etwas ratlos halten sie an vergangenen Zeiten fest und kämpfen um ihre Würde. Das führt zu brüllend komischen, aber auch zu nachdenkenswerten Situationen. Manchmal treibt es der norwegische Regisseur zwar fast zu sehr auf die Spitze, aber sein hervorragendes Ensemble, mit einem reichlich einsilbigen, aber brillant agierenden Skarsgård an der Spitze, bügelt kleine Schwächen souverän aus.

Bewertung: empfehlenswert Ein Mann von Welt Norwegen 2010, 111 Minuten, ab 12 Jahren, R: Hans Petter Moland, D: Stellan Skarsgård, Björn Floberg, Gard B. Eidsvold, Jorunn Kjellsby, täglich im 3001, Abaton, Zeise; Infos im Internet: www.einmannvonwelt.de