Etwas Intellektuelles von Tarkowski wäre an dieser Stelle sicher schick oder Filmkunst von Peter Greenaway. Aber wühle ich in meinem Filmgedächtnis, ist es immer wieder Philip Kaufmans "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins", der sich in die erste Reihe drängt.

Vielleicht, weil ich mich verliebt habe, als wir ihn damals gemeinsam auf Video(!) sahen. Vor allem aber auch, weil Kaufman etwas ganz eigenes aus Kunderas Bestseller gemacht hat - in wunderbar ausgewaschenen Farben und mit einer Entdeckung wie Juliette Binoche. Es geht nah, wenn sie im schwarzen Badezug ihre Bahnen zieht, wenn sie später durch den Prager Frühling irrt, immer etwas unsicher und gleichzeitig so mutig. Dazu der großartige Daniel Day Lewis, das Lavieren zwischen Ost und West - und dann der scheinbar so fassungslose Schluss. Gerade als das Ferkel Mephisto Krawatte trägt und dazu böhmische Musik spielt. Tragisch, romantisch und fatalistisch.

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins USA 1987, 165 Minuten, ab 16 Jahren, auf DVD erhältlich