Der Netz-Navigator führt heute zu satirischer Unterhaltung mit Biss

World Wide Web. Ob neuer Personalausweis oder Berliner Szene-Uniform, Google Street View oder Stresstests für Bahnhöfe: Der Kojote hat zu allem eine Meinung.

Das darf man auch erwarten, schließlich handelt es sich bei der neuen Webseite um "Deutschlands seriösestes Nachrichtenmagazin". Und auf den ersten Blick glaubt man sogar, es bloß mit einer weiteren Ergänzung des digitalen Blätterwalds zu tun zu haben. Doch dann beginnt man, die Stirn zu runzeln: "Familienvater findet durch Google Street View heraus, dass er in einer schlechten Gegend wohnt." Was ist das denn für ein Artikel?

Ein satirischer. Bernhard Pöschla hat die Webseite ins Leben gerufen, der Berliner schreibt unter anderem für den Eulenspiegel. Im Kojoten macht er sich Gedanken zu allem Möglichen und Unmöglichen: Er lässt den Iran weitere WikiLeaks-Veröffentlichungen fordern, schließlich existierten 14 976 protokollierte und bislang nicht publizierte Fälle, in denen der Staatspräsident westliche Politiker verunglimpft hätte.

Auch die Sicherheitsprobleme mit dem neuen Personalausweis seien einfach zu lösen. Lediglich 87 dringend benötigte Sicherheitsupdates müssten aufgespielt werden, dann verhindere man auch, künftig automatisch als staatenlos zu gelten.

Die von ihm erdachte "Mehdorn-Skala" schließlich gibt vor, wie viel Prozent der Fahrgäste die Lautsprecherdurchsagen auf Bahnhöfen verstehen dürfen und wie viele Sekunden vor Einfahrt des Zuges die veränderte Wagenreihenfolge bekannt gegeben werden darf. Und auch, wer unter verminderten Winterdepressionen leidet, findet beim Kojoten Hilfe: Das Cocktailrezept für Melancholiker vertreibt jeden Gedanken an weihnachtlichen Frohsinn und Munterkeit zuverlässig.

Deutschlands seriösestes Nachrichtenmagazin: www.kojote-magazin.de