Haus Drei. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Und wenn die gesamte Gesellschaft mehr oder minder still vor sich hinsiecht, Weltschmerz, Entscheidungsunfähigkeit und kulturell-religiöse Verwirrung beklagt, dann ist das ein Fall nicht für den Therapeuten, sondern für den Kabarettisten. "Leidkultur" heißt das neue Programm von Kerim Pamuk. Und Leidensfähigkeit oder besser noch eine gehörige Portion Selbstironie sollte das Publikum mitbringen, denn Pamuk durchschlägt Schmerzgrenzen und kümmert sich nicht um persönliche Befindlichkeiten. Aber das macht nichts, schließlich gilt: Ich leide, also bin ich.

Kerim Pamuk Sa 20.00, Haus Drei (Metrobus 15, 20, 25), Hospitalstraße 107, Eintritt 13,-/11,-; www.kerimpamuk.de