Ungezählte Rhythmus- und Tempiwechsel und Rock, der sich jeder Kategorisierung verweigert: Deftones und Coheed & Cambria im Docks.

Hamburg. Chino Moreno ernährt sich von Duracell-Häschen. Anders ist die Energie, mit der der Frontmann der Deftones über die Bühne rast, nicht zu erklären.100 Minuten lang springt, tobt, brüllt er, als ob der Leibhaftige hinter ihm her wäre, hält nur kurz inne, um sich beim Publikum im gut gefüllten Docks zu bedanken. Dann geht es weiter, immer weiter.

Sechs Alben voll Musik am kreativen Rand des Wahnsinns liegen hinter der Band, ihre Auswahl am Mittwoch schlägt eine Schneise durch den Notendschungel. vom 15 Jahre alten "Birthmark" bis zum namensgebenden Track des aktuellen Albums "Diamond Eyes". Durch ungezählte Rhythmus- und Tempiwechsel prügeln die Kalifornier ihre Fans: "My Own Summer (Shove It)", "Prince" und das Chi Cheng, dem immer noch im Koma liegenden Bassisten der Band, gewidmete "Risk".

Jede Kategorisierung ist zum Scheitern verurteilt. Wer es dennoch wagt, landet im Reich der Wortungetüme: Post-Hardcore-Metal-Experimental-Rock würde vielleicht passen. Das lässt sich auch irgendwie auf Coheed And Cambria anwenden, die Vorband, deren Frontmann Claudio Sanchez anscheinend den gleichen Ernährungsberater hat wie Moreno.