Geschichten von der Insel Spiegeleiland: Otto Waalkes' neue Komödie “Otto's Eleven“ ist recht amüsant und auch spannend.

Hamburg. Bei einem "Otto"-Film kann man sich ziemlich gut vorstellen, was einen erwartet - oder doch nicht? Nach "Ocean's Eleven" (und seinen beiden Nachfolgefilmen) gab es schon "Ossi's Eleven", da klingt "Otto's Eleven" erst einmal nicht so spannend.

Gleich das getragene Tempo, in dem zu Beginn die fünf Bewohner der friesischen Insel Spiegeleiland vorgestellt werden, ist bezeichnend für den Tonfall des Films, dessen Komik wesentlich von der Kunst der Dehnung lebt. Da hinein fügt sich später auch eine gelungene Variante der berühmten Spiegelszene aus der Marx-Brothers-Komödie "Duck Soup" ("Die Marx Brothers im Krieg"): Hier ist es Otto, der Olli Dittrich vortäuscht, er sehe sich seinem Spiegelbild gegenüber.

Der ewig gleiche Tagesablauf der selbstgenügsam vor sich hin lebenden Spiegeleiländer wird eines Tages gestört, als Ottos Erbstück gestohlen wird, das Gemälde "Sommer". Mit ihm will der Kasinobesitzer Jean du Mersac (gewohnt blasiert-schuftig: Sky du Mont) seinen Jahreszeiten-Zyklus komplettieren, um ihn mit Gewinn zu verkaufen. Doch da hat er die Rechnung ohne die fünf Freunde gemacht, die ihr angetrautes Eiland verlassen, um das Bild aus seinem Tresor zurückzuholen.

Dass der Film dabei durchaus einige Spannung aufbaut, spricht ebenso für ihn wie das Ensemble der Komiker, die sich die Bälle gegenseitig zuspielen, sodass der Film eben keine Solonummer von Otto Waalkes wird, überhaupt erfreulicherweise nicht zur Nummernrevue zerfällt, sondern auch die großen Soloauftritte (wie Max Giermanns Stefan-Raab-Parodie) in die Geschichte einzubinden versteht.

Bewertung: annehmbar Otto's Eleven Deutschland 2010, 86 Minuten, o. A., R: Sven Unterwaldt, D: Otto Waalkes, Rick Kavanian, Mirco Nontschew, Max Giermann, Arnd Schimkat, Sky du Mont, täglich im Cinemaxx, Cinemaxx Harburg, Cinemaxx Wandsbek, Hansa-Studio, UCI Kinowelten Mundsburg, Othmarschen-Park, Smart-City; www.OttosEleven-DerFilm.de