Tausendundeine Kammermusiknacht mit drei großen Bs

Mitte November begingen die Hamburger Kammermusikfreunde mit einem Auftritt des weltberühmten Emerson String Quartets das 1000. Konzert der Reihe seit ihrer Gründung 1922. Auch für den 1001. Abend hat sich die Vereinigung großzügig selbst beschenkt - denn da kommt mit Menahem Pressler eine lebende Legende in die Laeiszhalle. Der Gründer und Pianist des Beaux Arts Trios hat in unzähligen Konzerten und Aufnahmen seines Ensembles über fünf Jahrzehnte lang Kammermusikgeschichte geschrieben und interpretatorische Maßstäbe gesetzt.

Auch nach der Auflösung des Trios 2008 ist Pressler weiterhin aktiv. Als ebenso liebevoller wie strenger Meisterkurslehrer, der den Nachwuchs an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben lässt, als Juror wichtiger Wettbewerbe und auch als Pianist. Unvergesslich sein Soloabend vor einem Jahr in Hamburg, an dem er Schuberts späte Sonate D 960 spielte. Wie der gut gefüllte Konzertkalender auf seiner Homepage zeigt, war der jung gebliebene 87-Jährige kürzlich mit dem American String Quartet unterwegs. Nun geht er gemeinsam mit Antonio Meneses, dem letzten Cellisten des Beaux Arts Trios, auf Tour.

Beim Hamburger Gastspiel haben die erfahrenen Duopartner Meisterwerke aus drei Epochen im Gepäck: Eine Bach-Bearbeitung, die zwei Sonaten op. 102 von Beethoven und die ernste e-Moll-Sonate von Brahms, die Einflüsse von Bach und Beethoven aufgreift. Dabei wird das Duo seine Hörer in die wunderbaren Welten der Kammermusik entführen. Tausendmal berührt - und jedes Mal ist was passiert.

Menahem Pressler / Antonio Meneses , Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Tickets 22,- bis 48,- an den bek. Vvk-St. und unter T. 45 58 02; www.menahempressler.org