Am Wochenende kommen die mutigen Helden der Kinderliteratur an Hamburgs Theater

Zinnschmelze. Kuddelmuddel herrscht eigentlich immer bei Pettersson und Findus - nicht erst seit der gleichnamige Film im vergangenen Jahr in die Kinos kam. Es war schon skurril genug, wie der sprechende Kater in einem Pappkarton für junge Erbsen zu dem ebenso schrulligen wie liebenswerten Pettersson auf den alten Bauernhof kam. Doch nach anfänglichen Rangeleien, die eigentlich nie so recht aufhören wollen, können die beiden nicht mehr ohne einander und leben meist friedlich, aber stets mit vielen Abenteuern zusammen. Sie zelten mit ihren Hühnern, versuchen allen Widrigkeiten zum Trotz Gemüse zu pflanzen, ertragen den Gesang von Caruso dem Hahn und vertreiben mit einer Geister-Seilbahn einen Fuchsjäger.

Der schwedische Zeichner und Kinderbuchautor Sven Nordqvist hat mit Pettersson und Findus einen faszinierenden Mikrokosmos geschaffen, in den nicht nur Kinder gerne eintauchen und in dessen Bildern sie immer wieder Neues entdecken können. Nordqvist hat mit seinen Geschichten auch zahlreiche Filmemacher, Künstler und Theaterleute inspiriert wie den Regisseur Niklas Heinecke, der die Abenteuer für Kinder ab vier Jahren am Sonnabend auf die Bühne der Zinnschmelze bringt. Auch dort steht am Ende fest: Bei allem Kuddelmuddel ist das Leben gemeinsam am schönsten.

Eine ebenso beliebte Kinderfigur aus Schweden kommt auf die Bühne des St.-Pauli-Theaters: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, besser bekannt als Pippi Langstrumpf. Sie lebt bekanntermaßen alleine in ihrer Villa Kunterbunt und treibt dort allerlei Unsinn. Vor allem zeigt sie ihren Freunden Thomas und Annika, dass das Leben nicht nur aus Bravsein besteht. In dem musikalischen Weihnachtsmärchen in der Regie von Dagmar Leding will Pippi ihren Geburtstag feiern, natürlich nicht ohne vorher ihre Villa mit viel Seife und den Bürsten unter den Füßen blitzblank zu putzen. Die Feier selbst wird dann ein Knaller, vor allem als zwei Diebe auftauchen, die nach Pippis Koffer mit den Goldstücken suchen. Doch natürlich weiß sich das stärkste Mädchen der Welt auch in dieser liebevollen Bühnenadaption mit spritzigen Dialogen und lustigen Liedern zu helfen.

Warm anziehen müssen sich Kinder und ihre Eltern, die sich am Sonnabend auf die "Cap San Diego" zu der Lesung von "Kai und die Weihnachtsdiebe" begeben. Da wird's nämlich nur dem kuschelig warm, der Daunenjacke und Schlafsack mitbringt. Die Schauspielerin Miriam Hensel und ihr Kollege Harald Burmeister lesen aus Robert Bracks Jugendroman nämlich im Zwischendeck der Luke 1 auf dem Museumsschiff. Die Besucher nehmen nicht etwa auf Stühlen, sondern in Hängematten Platz. Von dort können sie der Geschichte von Kai auf der Suche nach den Weihnachtsdieben lauschen. Zum Schluss gibt's heißen Kakao für alle.

Gut geheizt hingegen ist es im Zelt des Circus Mignon. Dort balancieren Prinzen und Prinzessinnen auf einem Seil und werden von Räubern überfallen, Schneeflocken tanzen unter der Kuppel. Für diese Weihnachtsshow haben sich die Artisten des Kinderensembles von Hans Christian Andersens "Schneekönigin" inspirieren lassen und ein zauberhaftes Spektakel geschaffen.