Wie kann ein Mann eine so hohe Kopfstimme haben?, fragt man sich angesichts der hellen Stimmlage des Franzosen Philippe Jaroussky.

Laeiszhalle. Schon immer geben Countertenöre, diese Zwitterwesen, die ein Geheimnis umgibt, der Musikgemeinde Rätsel auf. Wie kann ein Mann bloß eine so hohe Kopfstimme haben?, fragt man sich auch angesichts der hellen Stimmlage des Franzosen Philippe Jaroussky.

Heute interpretiert er das Repertoire jener Sänger, die früher aus armen Familien stammten und für eine erfolgreiche Bühnenkarriere als Heldentenöre das Opfer der Kastration brachten. Dabei, so erzählt Jaroussky, hatten sie oft sogar männlichere Stimmen als er selbst, der natürlich nicht kastriert ist. "Ich singe nicht Countertenor, um zu singen wie eine Frau, ich singe so, weil ich etwas von meiner Kindheit festhalten möchte", erklärt der Franzose.

Bei seinem heutigen Auftritt, begleitet vom Concerto Köln in der Laeiszhalle, präsentiert er Arien aus Opern des großen italienischen Barockkomponisten Caldera. Außerdem erklingen Werke von Abaco, Sammartini und Vivaldi.

Philippe Jaroussky heute, 19.30, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten 20,- bis 70,- an der Ak.; www.philippejaroussky.fr