Die Liebeskomödie “Au revoir Taipeh“ ist albern

Man sieht genau, welche Filme der junge Regisseur Arvin Chen gesehen hat - und Wong Kar-Weis "Chunking Express" und Godards "Die Außenseiterbande" gehören auf jeden Fall dazu. Angereichert mit allerlei Skurrilitäten, mit Swing und Dim Sum, arrangiert der US-Taiwanese sie zu einer Liebes- und Gangsterkomödie, die eine Nacht lang quer durch Taipeh führt.

In der Nudelküche seiner Eltern trauert Kai (Jack Yao) seiner Freundin Feifei in Paris nach, büffelt in einer Buchhandlung Französisch für sie - und merkt gar nicht, wie die junge Verkäuferin Susie (der taiwanesische Popstar Amber Kuo) gerade ihr Herz an ihn verliert. Doch um sich in Ruhe anzunähern, dafür lässt Chen seinen Darstellern auch keine Zeit. Stattdessen hetzt er ihnen eine Bande skurriler Kleinganoven auf die Fersen. Vor schönster neonbeleuchteter Kulisse, an Tanzgruppen vorbei und an Liebesmotels entlang flüchten Kai und Susie vor ihnen durch die Stadt. Und überhaupt sind es die schönsten Momente des Films, wenn der fantastische Jazz à la Django Reinhardt den Rhythmus übernimmt und einfach nur getanzt wird - unter der Straßenbeleuchtung, im Buchladen und im Park. Denn so leichtfüßig verspielt Chen die Liebe inszeniert, so sehr verstolpert er sich bei dem Rest in Albernheiten.

Bewertung: annehmbar Au revoir Taipeh Taiwan/USA 2009, 84 Min., ab 6 Jahren, R: Arvin Chen, D: Jack Yao, Amber Kuo, täglich im Passage; www.aurevoirtaipeh.de