Der Film thematisiert das Schicksal und die Vertreibung der Sudetendeutschen im heutigen Tschechien

Preise sind nicht unbedingt Garanten für Qualität. Das zeigt sich nun auch bei einem Film, der eigentlich eine sehr wichtige, wertvolle Geschichte erzählt, dabei jedoch die Möglichkeiten filmischer Erzählweisen stiefmütterlich behandelt: "Habermann", eine deutsch-tschechisch-österreichische Koproduktion, verebbt an der Oberfläche.

Der Film unter der Regie von Juraj Herz thematisiert das zum Teil dramatische und tabuisierte Schicksal und die Vertreibung der Sudetendeutschen im heutigen Tschechien während des Zweiten Weltkriegs. "Habermann" erhielt zwei Bayerische Filmpreise, steht auf der Short-List als deutscher Beitrag für den Oscar und ist zudem im Rennen für den Golden Globe 2011. In Tschechien ist der Film ein Publikumsmagnet.

Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Im Mittelpunkt steht der Unternehmer August Habermann (Mark Waschke), dessen Familie in vierter Generation ein Sägewerk führt. Er ist Deutscher, seine Frau Jana Halbjüdin (Hannah Herzsprung), weiß es aber nicht. Dann bricht der Zweite Weltkrieg aus, die Nationalsozialisten marschieren in das Gebiet ein.

Bewertung: annehmbar Habermann Deutschland/Österreich/Tschechien 2009, 104 Min., ab 12 J., R. Juraj Herz, D: Mark Waschke, Karel Roden, Hannah Herzsprung, täglich im Blankeneser, Passage; www.24bilder.net