“Cyrus“, ein starkes Familiendrama mit John C. Reilly

John (John C. Reilly) ist ein Pechvogel, wie er im Buche steht: ohne Arbeit, ohne Geld, ohne Sozialkontakte, nicht zu vergessen das unvorteilhafte Äußere mit Minipli und kleinem Bierbauch. Doch dann passiert's: Auf einer Party lernt er Molly (Marisa Tomei) kennen. John kann sein Glück kaum fassen: Eine attraktive Frau, die nicht nur Interesse und Sympathie zeigt, sondern auch Humor hat. Nun kommt Cyrus (Jonah Hill), Mollys 21-jähriger pummeliger Sohn, ins Spiel. Er gibt zunächst vor, John willkommen zu heißen. Doch dann mehren sich die Anzeichen, dass er etwas im Schilde führt.

"Cyrus" ist - nach "The Puffy Chair" (2005) und "Baghead" (2008), die nicht in die deutschen Kinos kamen - der dritte Spielfilm von Mark und Jay Duplass. Der Film überzeugt durch genau beschriebene Figuren und einen glaubwürdigen Konflikt. Dabei gelingt den Brüdern ein bewundernswerter Drahtseilakt. Was als Liebeskomödie mit witzigen One-linern beginnt, wandelt sich zu einem kammerspielartigen Familiendrama, in dem es um Verlustängste, Furcht vor körperlicher Nähe und Erwachsenwerden geht. Der nun folgende Schlagabtausch entwickelt eine absurde Eigendynamik, die sich zwischen Komik und Entsetzen, Irrwitz und Peinlichkeit bewegt.

Bewertung: empfehlenswert Cyrus USA 2010, 91 Min., ab 6 J., R: Mark Duplass, Jay Duplass, D: John C. Reilly, Jonah Hill, Marisa Tomei, täglich im UCI Othmarschen Park; www.cyrus-derfilm.de