Mehr als 20 Jahre nach seinem ersten Soloalbum, "Acadie", das im vergangenen Jahr in einer schönen Goldtop-Edition neu aufgelegt wurde, hat Daniel Lanois mal wieder den Produzentenstuhl mit dem Platz am Mikrofon vertauscht. Dabei ist er an den Reglern ein gesuchter Mann und hat für U2, Bob Dylan, Emmylou Harris, Peter Gabriel und Neil Young Alben eingespielt.

"Black Dub" nennt sich das neue Projekt des Kanadiers, mit dem er zeigt, dass sein Lebensmotto nie und nimmer "weiter so" heißt. Der 59-Jährige hat offenbar Lust auf Experimente und deshalb eine Band mit der Sängerin Trixie Whitley, dem Bassisten Daryl Johnson und dem Schlagzeuger Brian Blade, der auch schon für Herbie Hancock und Chick Corea trommelte, um sich geschart. Das klingt ziemlich rockig und weist natürlich immer wieder Dub-Einflüsse auf. Aber Lanois verzichtet auch nicht auf die für ihn so typischen dezent schwebenden Gitarren-Klangteppiche. Einige Songs wirken noch recht roh, andere, wie zum Beispiel das soulige "Surely", sehr ausgefeilt. Die meisten Songs sind in einem einzigen Take entstanden und auch nicht nachträglich bearbeitet worden. Da kann man sich also schon mal ein Klangbild vom Live-Auftritt der Band machen.

Black Dub will, nachdem Lanois im Sommer einen schweren Motorradunfall überlebte, im kommenden Jahr auf Europatour gehen.

Daniel Lanois: Black Dub (Sony); Internet: www.daniellanois.com