Der beglückende Badly Drawn Boy konzertierte im intimen Ambiente des Stage Clubs

Hamburg. Am Ende des Konzerts stieg Badly Drawn Boy zu den triumphalen Klängen von "Thunder Road" von der Bühne und stolzierte von dannen. Dabei vergaß er nicht, vielen von denen, die vor der Bühne seinen Weg kreuzten, die Hand zu schütteln. "Tschüs", sagte der Singer-Songwriter, der eigentlich Damon Gough heißt. Ja, Tschüs, grinste man ein bisschen dämlich und seltsam beglückt. Badly Drawn Boy hatte soeben ein schönes, kleines Klubkonzert im Stage Club gegeben, vor vielleicht 150 Zuhörern. Es sollten zehnmal so viel sein.

Aber die Karriere des schlecht gezeichneten Jungen ist nicht so gelaufen, wie sie hätte laufen sollen: Der frühe Ruhm aus den Zeiten, als Gough den Soundtrack zur Hornby-Verfilmung "About A Boy" komponierte, sind lange verflogen. Und so muss Gough, dessen neues, gelungenes Album "That's what I'm thinking" heißt, also in intimen Locations spielen. Im Stage Club begann er allein an der Akustikgitarre.

Sein Superhit "Once Around The Block" ist immer noch bestrickend. Man tappte mit dem Fuß im Rhythmus, war aber später doch froh, als die Band auf die Bühne kam. So kam ein wenig Dampf in die Sache. Obwohl die Stücke des aktuellen Albums eher getragen sind: etwa das wundervolle "I Saw You Walk Away". Im letzten Teil spielte die Band die Singles: "Disillusion", "The Year of the Rat", "Silent Sigh". Große Freude allenthalben. Dann Goughs Hommage für seinen Helden Springsteen, dann heim nach England. Er habe Heimweh, sagte Gough schön ehrlich: Dann bis zum nächsten Mal.