Die Gruppe Peeping Tom zeigt “32, Rue Vandenbranden“ beim Simple-Life-Festival

Kampnagel. In der "32, Rue Vandenbranden" ist es kalt. Die Figuren leben und tanzen aufs Schönste in einer Schneelandschaft aneinander vorbei, untermalt von einer verzaubernden Tonspur. Zum Abschluss der zweiten Ausgabe des Simple-Live-Festivals hinterfragen die Brüsseler Performer von Peeping Tom an diesem Wochenende auf Kampnagel die Frage, wie der Mensch im Wechselspiel mit seiner Umwelt agiert und wie die Isolation dem Menschen zusetzt. Die Belgier zählen zu den verheißungsvollsten Gästen des Festivals.

Für ihre Produktion "Le Salon" haben sie 2007 den Preis des "Young Directors Project" bei den Salzburger Festspielen empfangen. Ihr Theater bemüht sich nicht, besonders cool oder drastisch zu sein. Es propagiert einen Retro-Style voller Liebreiz. Mit Herzblut wird da jedes Detail ausgearbeitet. "Peeping Tom" heißt auf Englisch "Voyeur". Ihren Zuschauern geben sie Einblicke in ein Treiben, das für Außenstehende zunächst seltsam wirkt.

Die beiden Tänzer Gabriela Carrizo und Franck Chartier haben die Truppe aus Tänzern und Schauspielern 2000 in Brüssel gegründet. Neben acht ständigen Mitgliedern arbeitet die Gruppe auch mit zahlreichen Gästen. Ihre Mitglieder haben bei Alain Platel getanzt oder mit Jan Lauwers Needcompany zusammengearbeitet.

In seinem Bildertheater stellt Peeping Tom das Innere des Menschen auf der Bühne aus, blickt in sein Bewusstsein, hinterfragt seine Wünsche bis in die letzten Verästelungen seiner Neurosen. "32, Rue Vandenbranden" hat Peeping Tom mithilfe einer holländischen Kontorsionstänzerin, einer 81-jährigen Schauspielerin und Tänzerin, Maria Otal, der Mezzosopranistin Eurudike De Beul, des Filmcutters Nico Leunen, des Hypnose-Psychologen Glenn Vervliet erarbeitet.

Peeping Tom: 32, Rue Vandenbranden Sa/So, jew. 19.30, Kampnagel (Bus 172, 173), Jarrestraße 22, Karten 8,- bis 17,- unter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de