Hamburg. Seit dem 13. November kann man auf Facebook Freund von Charlie Brown, Superman und Obelix werden. Denn zwei Portugiesen hatten die Idee, ihre Kindheitserinnerungen aufleben zu lassen. Also riefen sie ihre Freunde dazu auf, statt der üblichen Profilbilder eine Woche lang die liebsten Comic-Helden der eigenen Jugend als Avatar zu nutzen.

Die Eigendynamik, die der Nostalgieschub annahm, ist erstaunlich. Über 400 000 Unterstützer fand die Idee binnen weniger Tage, dem Schneeballeffekt der Status-Updates sei Dank. Mit der Begeisterung der wiederentdeckten Jugend verlängerte ein besonders großer Trickfilmenthusiast die digitale Reise in eine unschuldigere Vergangenheit sogar noch bis zum 30. November.

So viel harmloser Spaß ruft natürlich auch Bedenkenträger auf den Plan: "Juristisch betrachtet ist die Verwendung dieser Bilder rechtswidrig", erklärte Internet-Rechtsexperte Johannes Öhlböck im Gespräch mit dem österreichischen Nachrichtenportal futurezone.at. Dass es aber tatsächlich zu einer Verfolgung der widerrechtlichen Aneignung fremden Bildmaterials kommen wird, hält er für unwahrscheinlich.

Ob Öhlböck auf seinem Facebook-Profil als Grinch oder anderer Miesepeter zu sehen ist, ist unbekannt. Entweder der Rechtsanwalt verweigert sich dem Netzwerk komplett, oder er tritt dort unter anderem Namen auf: Allerdings ergab die Suche nach "Spaßbremse" und "Spielverderber" keine relevanten Ergebnisse.