Simone Young leitet das Konzert rund um das Mammut-Werk

Hamburg. Wer in diesen Tagen vom Ring reden will und damit nicht Dianas Fingerreif meint, muss schon was Besonderes mitzuteilen haben, um die Aufmerksamkeit der Massen zu gewinnen. Die drei Bundesgenossen "Zeit"-Stiftung, Hamburgische Staatsoper und NDR stiegen ungeachtet der für ihr Lieblingswort derzeit ungünstigen Medienverhältnisse gestern in den Ring, um den krönenden Abschluss ihres Education-Projekts rund um die Neuinszenierung von Wagners "Ring des Nibelungen" zu verkünden.

Seit Beginn der Proben im Jahr 2008 fürs "Rheingold", den ersten Teil der Tetralogie, begleiten NDR Kultur und federführend die Dramaturgin Kerstin Schüssler-Bach von der Staatsoper Begegnungen von Schülern mit der komplexen Mythenwelt und Musik Wagners. Radioprojekte, Workshops und eigens erarbeitete Aufführungen sorgten für den nötigen Tiefgang. 3500 Schüler kamen mit diesem groß angelegten Education-Projekt in Berührung, und "wenn 3000 davon jetzt zu Wagner-Fans geworden sind, wäre das doch schon mal kein schlechtes Ergebnis", scherzte Michael Göring, Vorsitzender des Vorstands der "Zeit"-Stiftung, die das Projekt finanziert.

Am 8. April kommenden Jahres, mitten in den zyklischen Aufführungen des "Rings", wollen die Philharmoniker unter der Leitung von Simone Young mit einigen Sängern aus der Produktion wie Wolfgang Koch (als Wotan!) in einem Matinee-Konzert einen "Ring für Einsteiger" schmieden, der so gut zu den Bedürfnissen und der Aufnahmefähigkeit von Kindern und Schülern passt wie Dianas Verlobungsring auf Kate Middletons linken Ringfinger.

Vom "Rheingold"-Vorspiel bis zu Brünnhildes Schlussgesang aus der "Götterdämmerung" reicht das musikalische Geschmeide, in das auch Stücke aus "Walküre" und "Siegfried" eingearbeitet sind. Schülerkarten kosten nur 5 Euro, ein kleines Kontingent geht in den freien Verkauf. Zwei NDR-Moderatoren, eine von der Jugendwelle N-Joy, sollen dem Nachwuchs Wagners Welt in eigenen Worten nahebringen.