Scott Matthew präsentiert Elva-Snow-Songs in einer ruhigen Unplugged-Version

Kampnagel. Scott Matthew ist ein Mann, dessen dunkler Bart sein Gesicht verhängt, als solle das Haar ihn vor der Außenwelt schützen. Seinen starken, fragilen Gesang scheint der in New York lebende Australier direkt aus dem schönsten, traurigsten Winkel seiner Seele zu Tage zu fördern. In seinen Liedern feiert er die Melancholie, die Liebe, das Leiden und auch das Androgyne, nicht Greifbare.

Wie wenig er sich um Konventionen schert, zeigt bereits der sehr lange Titel seines zweiten Soloalbums: "There Is An Ocean That Divides And With My Longing I Can Charge It With A Voltage Thats So Violent To Cross It Could Mean Death".

Doch bevor Scott Matthew loszog, um seine Hörer solo mit Stimme, Gitarre und Ukulele aufzuwühlen, spielte er in der 1999 gegründeten Indie-Band Elva Snow. Zehn Jahre später haben sich die Köpfe von einst nun erneut zusammengefunden, um einige alte, aber auch neue Songs einzuspielen. Mit seinem Elva-Snow-Kollegen Spencer Cobrin, in den 90ern lange Jahre Schlagzeuger des großen Morrissey, ist Scott Matthew nun auf Tour.

Auf Kampnagel präsentieren die zwei an diesem Donnerstag die musikalischen Alleingänge Matthews, aber auch ihr gemeinsames Oeuvre in einer reduzierten Unplugged-Variante.

Denn Scott Matthew gefällt es dieser Tage, seine Fans mit leiser Wucht zu erwischen. "Ich bin zu alt, um zu rocken", sagte er jüngst. "Ich brauche einen Stuhl und sehr viel weniger Lärm. Ja, ich bin eine alte Frau." Und diese betagte Dame, sie wird gewiss einige gute Geschichten zu erzählen haben.

Scott Matthew feat. Spencer Cobrin presenting Elva Snow: Do 18.11., 21.00, Kampnagel (Bus 172, 173), Jarrestr. 22, 14,- a. d. Ak., www.kampnagel.de