Das Autorendock belohnt den literarischen Albtraum mit einem Schreibseminar

Grüner Jäger. Sven Amtsberg und seine Kollegen vom Autorendock haben sich auf eine - zumindest mental - gefährliche Suche begeben: Sie haben einen Wettbewerb ausgelobt, bei dem nicht die beste, sondern die schlechteste Geschichte prämiert wird.

Aus einer Auswahl der literarisch hoffnungslosesten Fälle sind zehn wahrhaft schauderhafte Versuche hervorgegangen: die Finalisten. Also gleichsam das Gegenteil der Crème de la Crème, der wortgewordene Abschaum. Und selbst ganz unten werden noch feine Unterschiede in der ganz individuellen Grässlichkeit vermutet, weswegen die Juroren ein letztes Mal allen Mut zusammennehmen, um zwei Geschichten den Titel zu verleihen.

Eine wiederholte Auszeichnung brauchen die Autoren aber nicht zu fürchten, denn die Jury kümmert sich auch noch um die hoffnungslosesten Fälle: Der Preis für die Selbstentblößung vor Publikum ist ein Schreibseminar des Autorendocks. Dort lehrt das andere Ende der Skala, Juli Zeh, Alexa Hennig von Lange und weitere vielfach Ausgezeichnete sollten Besserung sicherstellen. Vielleicht reicht es nicht zum Literaturnobelpreis, aber nach erfolgreichem Durchlaufen des Seminars werden die Zuhörer zumindest zukünftig von aggressiven Handlungen während der Lesung absehen ...

Die schlechteste Geschichte der Welt - Finale heute, 20.30, Grüner Jäger (U Feldstraße), Neuer Pferdemarkt 36, Eintritt 5,-; www.autorendock.de