Die Öffnung versammelt renommierte Künstler der jüngeren Generation aus Hamburg und Berlin

Studio sechs7. Die junge Frau in Marc Lüders Gemälde "Figur 735-5-1" aus der Serie "East Side Gallery Bild" blickt fasziniert bis nachdenklich auf die mit Graffiti besprühte Berliner Mauer hinter ihr. Ihre seltsam erstarrte Haltung drückt Entfremdung aus. Raffiniert überarbeitet Lüders selbst aufgenommene Fotografien mit Pinsel und Ölfarbe und schafft auf diese Weise Zustände zwischen alltäglichen und gleichzeitig irrealen Momenten.

Der Hamburger Maler ist einer von acht anerkannten Künstlern der jüngeren Generation, die ihre Werke an diesem Wochenende in der ersten Ausstellung im Atelier und Fotostudio sechs7 zeigen. Bewusst laden Kuratorin Sandra Prill und der Hamburger Maler Till Gerhard in der Schau mit dem Titel "Die Öffnung" zum medienübergreifenden Kunstereignis im Spannungsfeld von Malerei und Fotografie, Video und Installation. Gerhard öffnet sein Atelier und regt die Besucher mit einer Installation, die er gemeinsam mit Patrick Farzar erstellt hat, zum Nachdenken an.

Die Berliner Malerin Gabriele Basch schneidet in meterlange Papierbögen Muster und Formen und bearbeitet das filigrane Material wie eine Bildhauerin. Papier ist auch das Element des Hamburgers Jan-Holger Mauss. Mit Radiergummis traktiert er Pornobilder aus vergangenen Jahrzehnten und kreiert so erstaunliche Leerstellen. Für Schwarz-Weiß-Arbeiten von hohem Abstraktionsgrad ist der Hamburger Fotograf Gunter Glücklich bekannt. Ihr Minimalismus erinnert fast schon an Malerei. Außerdem sind Arbeiten der Hamburger Olaf Fippinger und Jens Windolf zu sehen. Sie ist quicklebendig, die Hamburger Kunstszene.

Die Öffnung: Sa/So, jew. 14.00 bis 19.00, Atelier und Studio sechs7 (Bus 115), Eimsbütteler Str. 67, Gewerbehof; www.sechs7.de/sechs7.html