Hamburg. Nicht dass man (aufgrund der Platzierung im schmalen Konzertraum der Beatlemania) alles gehört hätte, was die jungen Männer der australischen Band Tame Impala von sich gaben; aber die Beatles waren wohl tatsächlich nicht Gegenstand ihrer Publikumsansprachen. Sehr richtig gehandelt, kann man da nur sagen: Beatles-Adorationen hatte der Auftritt der ohnehin rückwärtsgewandten Australier nicht nötig.

Ihre Musik ist eine Hommage an die Psychedelic-Phase der Liverpooler, und auch sonst kennen die Musiker von Tame Impala den Plattenschrank ihrer Eltern genau. Ihre Debüt-CD "Innerspeaker" ist von der Kritik gefeiert worden, live bewiesen sie in Hamburg, warum: Besser als Tame Impala kann man den Sound der psychedelischen Ära der Rockmusik nicht kopieren. Bei Tame Impala funktioniert diese Kopie mit viel technischer Unterstützung: Mehr Hall geht nicht. Mehr Pedaltreten auch nicht: Fast schien es, als bediene Band-Oberhaupt Kevin Parker sein Effektgerät ohne Unterlass.

Er hat, scheint's, einen Eisenfuß. 70 Minuten spielte seine Band im Beatlemania, mit ihren beinah besten Songs "It is not meant to be" und "Solitude is Bliss" fingen sie gleich an, aber danach verschlechterte sich die Songqualität nicht: Alles so schön laut hier, eine aufgetürmte Gitarrenwand aus vielen Sound-Steinen. Die Urheber des Rock-Lärms wirkten übrigens, als seien sie ganz in der Musik der Vergangenheit versunken, konzentriert und langhaarig beackerten sie ihre Instrumente. Ein gutes Konzert. Dürfen wieder kommen.