Der Montag wird im Ersten womöglich zum Talktag. Neben Reinhold Beckmann könnte ab Herbst 2011 auch Frank Plasbergs "Hart aber fair" am ersten Tag der Woche laufen - und zwar um 21 Uhr. Plasberg muss seinen Sendeplatz am Mittwoch um 21.45 Uhr räumen, weil künftig die "Tagesthemen" einheitlich um 22.15 Uhr beginnen sollen. Zudem benötigt Anne Will eine neue Sendezeit, weil Günther Jauch mit seinem neuen Polittalk ihren bisherigen Sendeplatz am Sonntag bekommt. Sie soll künftig mittwochs um 22.45 Uhr auf Sendung gehen. Die nun gefundene Lösung, der die Intendanten auf ihrer Sitzung am 29. und 30. November noch zustimmen müssen, hätte den Charme, dass Beckmann und die dienstags sendende Sandra Maischberger ihre Sendeplätze behalten könnten. Andererseits soll gerade Beckmann wenig davon erbaut sein, dass ihm montags Plasberg vor die Nase gesetzt werden könnte. Unklar ist auch, ob der vor allem von Plasbergs Sender WDR unterstützte Vorschlag, "Hart aber fair" schon um 21 Uhr beginnen zu lassen, bei den anderen Intendanten mehrheitsfähig ist.

Der oberste Kontrolleur der deutschen Privatsender ist demnächst wohl ein Hamburger. Am 24. November treffen sich im Hotel Baseler Hof die Direktoren und Gremienvorsitzenden der Landesmedienanstalten zu ihrer so genannten Gesamtkonferenz. Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Vorsitzenden der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM). Die DLM wird Thomas Fuchs, Direktor der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein, zur Wahl vorschlagen. Seine Wahl gilt als sicher. Bisher ist Thomas Langheinrich, Direktor der baden-württembergischen Landesmedienanstalt, DLM-Vorsitzender. Seine Amtszeit läuft zum Jahresende aus.

Die fristlose Kündigung der Betriebsratsvorsitzenden Kersten Artus durch die Verlagsgruppe Bauer hat sich womöglich bald erledigt. Beim Gütetermin vor dem Arbeitsgericht gab Richter Esko Horn gestern zu erkennen, dass er Zweifel hat, ob die vom Verlag für die Kündigung angegebenen Gründe stichhaltig sind. Bauer wirft Artus vor, sie habe sich für Betriebsratstermine nicht korrekt abgemeldet, eigenmächtig Sonderurlaub genommen und die Arbeit verweigert. Nun versuchen beide Parteien bis Mitte Januar, sich in einem Mediationsverfahren zu einigen.

Die Finanzierung der von der Berliner Realistfilm geplanten Dokumentation über den Hamburger Kabarettisten Heino Jaeger ist gesichert - trotz der Absage von NDR-Kulturchefin Patricia Schlesinger, über die vergangene Woche hier berichtet wurde. Dank des Engagements diverser Filmförderanstalten wird sie im Kino zu sehen sein. Allein die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, in der auch der NDR vertreten ist, gab 60 000 Euro.

Das Zeitungshaus M. DuMont Schauberg ( "Berliner Zeitung" , "Hamburger Morgenpost" ) bleibt dabei: Konstantin Neven DuMont ist beurlaubt. Seine Ämter ruhen. Der Verlegersohn hatte gestern unter Berufung auf seinen Vater in einem Interview behauptet, er mache nur "drei Wochen Urlaub" und bleibe "in dieser Zeit Vorstand und Herausgeber". Neven DuMont junior soll unter mehreren Pseudonymen wirre Kommentare im Blog des Medienjournalisten Stefan Niggemeier verfasst haben. Er bestreitet das. Altverleger Alfred Neven DuMont hat sich zu dieser Affäre und der Beurlaubung seines Sohnes bisher nicht öffentlich geäußert.