Ein Geschenktipp von Tom R. Schulz

Bisher galt der Steinway als der Rolls Royce unter den Flügeln. Die Klavierbauer aus Hamburg wollen derlei Komplimente jetzt lieber eine Nummer kleiner hören: BMW genügt. Gerade rollten in der Fabrik in Bahrenfeld vor international eingeflogenen Pressevertretern unter allerhand inszenatorischem Pomp - schwarzer Teppich, Verdunkelung, Nebelmaschine, Eingangstakte von Richard Strauss' "Zarathustra" - zwei von Steinway inspirierte Prototypen des Modells Active Hybrid 7er von BMW in die Werkshalle. Der "Ssiemer", wie die Bayern ihr Highend-Auto nennen, glänzt mit seiner schwarzen Vielfachspeziallackierung wie ein frisch polierter Flügel. Im Armaturenbrett schimmert eine echte Saite als Intarsie. Enttäuschend: Blinker, Scheinwerfer oder Scheibenwischer werden weiterhin über schnöde Hebel gesteuert, nicht über von Steinway handgefertigte Klaviertasten. Andererseits: den Vorwurf "zu viel Pedal" macht in diesem erzmusikalischen Auto nicht mehr die Klavierlehrerin. Mit Lambswool-Teppichen, Konzertsaal-Soundsystem und Kaschmirdecken gibt's die Steinwaylimousine schon für 63 000 Euro. Ach ja, der Fahrzeugpreis kommt noch oben drauf. Wir warten lieber auf die Matchbox-Version.