Der Dokumentarfilm “Plug & Pray“ liefert eine aufschlussreiche Bestandsaufnahme

Roboter können so einiges. Fußball spielen etwa, und vielleicht werden sie den Menschen irgendwann einmal ersetzen. Es gibt Wissenschaftler, zum Beispiel Hiroshi Ishiguro von der Universität Osaka, die vehement darauf hinarbeiten, und es gibt Wissenschaftler wie Joseph Weizenbaum, die ebenso vehement davor warnen.

Gleich zu Beginn des Dokumentarfilms "Plug & Pray" von Jens Schanze schlägt sich Weizenbaum, immerhin Miterfinder des Computers, mit seinem Laptop herum: "Es funktioniert - oder manchmal eben auch nicht ...", so sein Seufzer. Weizenbaum warnt vor technologischen Allmachtsvisionen - während Ishiguro sein Roboter-Alter-Ego vorstellt, das sich einmal um die Kinder kümmern soll, wenn er mal nicht zu Hause ist. Bedenken? Aber nein - was machbar ist, wird auch gemacht.

Schanze beleuchtet die Probleme der Künstlichen Intelligenz von mehreren Seiten, lässt Wissenschaftler zu Worte kommen, unter anderen Raymond Kurzweil vom Massachusetts Institute of Technology, einen der wichtigsten Verfechter der Künstlichen Intelligenz. Trotzdem steht Weizenbaum, der noch während der Dreharbeiten mit 85 Jahren starb, mit seinen kritischen Thesen im Mittelpunkt. Aufschlussreich und hochinteressant.

Bewertung: empfehlenswert Plug & Pray Deutschland 2009, 91 Minuten, o.A., R: Jens Schanze, mit Joseph Weizenbaum, Hiroshi Ishiguro, Giorgio Metta, Raymond Kurzweil, im Abaton; www.farbfilm-verleih.de