Dominique Horwitz singt bis zum 21.11. Brel-Chansons im St.-Pauli-Theater

Ich war gerade als Vierzehnjähriger aus einer Kleinstadt in der Nähe von Paris mit meinen Eltern nach Berlin gezogen, und Led Zeppelins Album "IV" war für mich wie eine Erweckung. Aus der Provinz mitten in den "Deutschen Herbst" gestoßen, drückte sie das aus, was ein sich fremd Fühlender empfindet. Eine Mischung aus Rock 'n' Roll, Chaos und großem Zärtlichkeitsbedürfnis.

Die Balladen gehören seitdem zu meinen Lieblingsliedern. "Stairway To Heaven" war natürlich die Knutsch-Hymne der Zeit und so auch für mich. Dennoch hat mich "The Battle Of Evermore" am nachhaltigsten beeindruckt. Eine Melancholie, die sich gnadenlos in das Herz bohrt, einen aber mit ihrer treibenden Melodie wieder auffängt.

Wie alles Große haben die meisten Lieder dieser Platte ihre Schönheit und Aktualität bewahrt. Viele der Songs sind eingeflossen in meine Inszenierung des "Sommernachtstraums" im Staatstheater in Meiningen. Sie drücken das Bedürfnis nach Auflehnung und Ausbruch aus und sind dabei voller Poesie. Gottlob besitze ich noch einen Dual-Plattenspieler, und da ich mit meinen Schallplatten immer sehr pingelig war, können sich meine Kinder auch heute daran erfreuen.