Beim ersten Filmquiz Hamburgs wird das Kinofachwissen auf die Probe gestellt

Abaton. "Ich fliege!" Roses Überwältigung ob des Blicks vom Bug der "Titanic" gehört zu den Filmszenen, die fast jeder kennt, ob James-Cameron-Fan oder Filmmuffel. Ganz so einfach werden sicherlich nicht alle Fragen zu beantworten sein, die beim ersten Filmquiz Hamburgs heute Abend auf ratefreudige Hobbycineasten und solche, die es noch werden wollen, warten. Schließlich sollen sich auch diejenigen anstrengen müssen, deren heimische Videothek ganze Regalwände füllt.

Rex Kramer veranstaltet bereits seit 2007 in Berlin sein Filmquiz. Alle zwei Monate scharen sich dort Gruppen von Filmfans um die Fragebögen, reden sich die Köpfe heiß und behüten ihre Ergebnisse eifrig vor den neugierigen Augen der anderen Teams. Und dass Kramer schon auf mehr als 20 Berliner Ausgaben des cineastischen Rätselratens zurückblickt, sorgt für die richtige Mischung zwischen Autorenkino, Mainstream und Trash in den kurzen Filmausschnitten, die alle Fragen einleiten.

Wer also strategisch denkt, stellt sich im Vorhinein eine Mannschaft zusammen, reaktiviert den Kontakt zum Blockbusterliebhaber und den zum Freund bulgarischer Krimis aus den 50er-Jahren gleichermaßen. Wem es mehr auf die Geselligkeit als auf den Treppchenplatz am Ende ankommt, der schließt sich mit anderen spontan zusammen und hofft auf Synergieeffekte. Die Preise - allesamt Filmdevotionalien - sind eher Nebensache. Ruhm, Ehre und die Spannung, ob man eine besonders knifflige Aufgabe eventuell als einzige Gruppe hat lösen können, das sind die eigentlichen Antriebe - selbst wenn man sich ganz dem olympischen Gedanken verschreibt und wegen mangelnder Expertise lediglich staunend danebensitzt, wenn die Filmnerds die abstrusesten Wissensbrösel ausgraben.

Ein spaßiges Unterfangen ist das Ratespiel allemal. Besonders, wenn die schiere Verzweiflung darüber, dass man so gar nichts über den Film Noir weiß, abgeklungen ist, weil man sich glücklicherweise daran erinnern konnte, dass Doris Day ursprünglich einmal Doris Kappelhoff hieß.

Mit welchem Kenntnisstand man auch immer in den Abend gegangen ist, man verlässt das Kino um einiges reicher an Konversationswissen für die nächste Party. Und anders als bei einem Pubquiz ist im Abaton von vornherein klar, dass nicht schon wieder mindestens die Hälfte der Fragen rund um den Fußball kreisen, wo man selbst doch schon allergrößte Schwierigkeiten hat, die Spieler von HSV und St. Pauli auseinanderzuhalten.

Filmquiz heute, 19.00, Abaton (Metrobus 4/5), Allendeplatz 3, Karten zu 7,50, ermäßigt 6,50 an der Abendkasse; www.abaton.de