Bei Amy Macdonald in der O2 World gab es viele Pfiffe und enttäuschte Fans

Hamburg. Ihr solider Pop gibt normalerweise wenig Anlass zur Aufregung: Amy Macdonald und ihre Lieder sind brav, manchmal bieder, aber bestens geeignet zur massenkompatiblen Unterhaltung. Die wollten am Sonntag rund 6000 Menschen in der O2 World erleben - und wurden enttäuscht.

Die imposante, sonst so markant durchdringende Stimme der 23 Jahre alten Schottin ("This Is The Life", "Don't Tell Me That It's Over") versank über fast ein Drittel des 90-minütigen Konzerts in brachial lautem Klangbrei. Das Versagen der Tontechniker veranlasste mehrere 100 Besucher - darunter viele Eltern mit minderjährigen Kindern - erst gellend zu pfeifen, um sich dann zu beschweren und die Halle vorzeitig zu verlassen.

Tragisch für die gut aufgelegte, sympathische Sängerin, die vor allem mit den Arrangements einiger Stücke ihres zweiten Albums "A Curious Thing" absolute Arenatauglichkeit bewies. Auf der großen Bühne bewegt sie sich so sicher wie früher in kleineren Klubs; ihre vorzügliche vierköpfige Band spielte viele Titel mit starkem rock 'n' roll-mäßigen Druck, was den Liedern ihre oft innewohnende Langeweile austrieb. Schade, wenn solche Vorleistungen von Rowdys an den Reglern zunichte gemacht werden.