Drehbuchautor Jens Schanze warnt in seiner packend-informativen Dokum vor unhinterfragten Fortschrittsglauben

Abaton. "Plug & Pray" bedeutet auf Deutsch in etwa anschließen und beten. Und dass Computer so ihre Macken haben, davon kann jeder ein Lied singen. Joseph Weizenbaum, obwohl früher mal MIT-Professor im Bereich Computer und Künstliche Intelligenz, ist jedenfalls ratlos: "Ich glaube, die Maschine ist böse mit mir ..."

Drehbuchautor und Regisseur Jens Schanze, Jahrgang 1971, hat nun die unterschiedlichen Seiten der Künstlichen Intelligenz in seiner packend-informativen Doku aufgefächert, von der Robotik bis zur Neurowissenschaft, von der Computertechnologie bis zur Entwicklungspsychologie. Im Mittelpunkt des Films steht der greise Weizenbaum, der während der Dreharbeiten starb. Er ist ein scharfer Kritiker des technisch Machbaren und warnt vor den Folgen unhinterfragten Fortschrittsglaubens.

Bei der Vorab-Premiere heute im Abaton ist nicht nur der Regisseur anwesend, sondern auch die Robotik-Experten Horst Oberquelle und Jianwei Zhang, beide vom Informatik-Institut der Uni Hamburg, sowie Klaus Brunnstein, ein Freund Weizenbaums und pensionierter Physiker.

Plug & Pray (Dtl. 2009, 91 Min., ab 0 J.) heute 20.00, Abaton (Bus 4/5), Allende-Platz 3