Das Wochenende bietet mächtig märchenhafte Veranstaltungen für Kinder. In Museen, Theatern und Bibliotheken tummeln sich Hexen und Zarinnen.

Staatsoper. Im Schloss des Königs ist einiges los: Diener hetzen durch den Palast, Stimmen schallen durch die Räume, von draußen dringen Fanfaren und Straßenlärm herein - und der König? Der hält einzig über die Töne Kontakt zur Außenwelt, lauscht ängstlich, um die Geräusche zu entschlüsseln. Da trägt der Wind plötzlich eine wunderschöne, klare Frauenstimme durchs Fenster zu ihm. Für den König ist es die Stimme der Freiheit.

In der Hamburgischen Staatsoper entpuppen sich am Sonnabend (16 Uhr) und Sonntag (11.30 und 16 Uhr) die Figuren und Requisiten zu Musikinstrumenten, die diese Geschichte des Königs für Kinder ab sieben Jahren zum Klingen bringen. "Der König lauscht" ist eine deutsche Erstaufführung und die erste slowenische Produktion im Programm des zweimonatigen Festivals KinderKinder, das in der kommenden Woche zu Ende geht.

Viel Musik und eine etwas andere Variante von Hans Christian Andersens Märchen "Die Nachtigall" für Kinder gibt es auch in der Laeiszhalle. Die Hamburger Symphoniker und der Ki.Ka.-Moderator Juri Tetzlaff haben sich dem Stoff gewidmet und völlig neu bearbeitet. Bei ihnen treffen zwei Welten aufeinander, denn der Nachtigall, die mit ihrem wunderschönen Gesang alle Menschen zu Tränen rührt, droht eine künstliche Nachtigall den Platz streitig zu machen. Wer singt wohl besser? Die Antwort gibt das 1. Kinderkonzert "Die Nachtigall und die Krachtigall" am Sonntag um 14.30 Uhr und um 17 Uhr in der Laeiszhalle.

Überhaupt wird es am Wochenende in den Museen, Theatern, Bibliotheken und Kirchen mächtig märchenhaft. Zum siebten Mal lädt die Dr. E. A. Langner-Stiftung zu den Hamburger Märchentagen (bis 12. November) ein, in diesem Jahr unter dem Motto "Russische Märchen". Da geht es um mutige Zaren, böse Hexen, finstere Wälder und wunderschöne Zarinnen.

Der Direktor des Altonaer Theaters, Torkild Hinrichs, liest am Sonnabend und Sonntag jeweils um 15 Uhr in seinem Haus aus dem Buch "Das Mammut wacht auf". Das Tier hat nämlich im Frost Sibiriens 10 000 Jahre im ewigen Eis geschlummert. Nun wacht es auf, denn es wird wärmer. Der Circus Mignon widmet sich am Sonntag (12 Uhr) dem Klassiker "Das buckelige Pferdchen", und Soulsänger Stefan Gwildis trifft um 17 Uhr im Theater Zeppelin auf die Hexe Baba Jaga. Das komplette Programm unter www.hamburger-maerchentage.de .