Nach fünf langen Jahren legt Jamiroquai ein neues Album vor. Bandleader Jay Kay hatte lange Zeit überhaupt nichts von sich hören lassen.

Hamburg. Böse Zungen behaupten, man hätte Jason Kay erst mal von der Flasche wegbringen müssen, damit er wieder ins Studio geht. Fünf Jahre lang war von dem Mann mit den obskuren Kopfbedeckungen nichts mehr zu hören, seine neue Plattenfirma Universal teilte mit, dass Kay, der eigentlich schnelle Autos liebt, in den vergangenen fünf Jahren die Lizenz zum Hubschrauberfliegen gemacht habe. Sicher ein teures Hobby und vielleicht ein anderer Grund, warum Kay sich dann doch wieder in ein Aufnahmestudio bequemt hat. Ein halbes Jahrzehnt nach "Dynamite" ist jetzt "Rock Dust Light Star" erschienen, das siebte Album von Jamiroquai, deren wesentliche Antriebskraft Kay war und ist.

Wesentlich Neues ist auf dem neuen Werk nicht zu hören, aber das hat wohl niemand ernstlich erwartet. Jamiroquai spielt das, was er seit seinem Debüt "Emergency On Planet Earth" macht: in die Beine gehenden Disco-Funk-Jazz-Groove. Schnell, tanzbar, eingängig.

Während das Debüt noch in die Acid-Jazz-Richtung ging und Kay anschließend eine Reihe von Stilen mit seiner Band modernisiert hat, greift er diesmal auf den Disco-Sound der 70er-Jahre zurück, wie ihn Chic damals mit den hellen Rhythmusgitarren und dem knochentrocken pumpenden Bass perfektioniert hatte. "White Knuckle Ride" und "All Good In The Hood" sind zwei großartige Beispiele.

Ein paar Überraschungen hält "Rock Dust Light Star" indes auch bereit: "Hurtin'" benutzt ein paar schwere Rockgitarren-Riffs, die von Led Zeppelin kommen könnten, "Goodbye To My Dancer" ist eine entspannte Reggae-Nummer, die ideal zum Abhängen an einem Swimmingpool mit einem Kaltgetränk in der Hand passen würde. Jason Kay ist also zurück und dabei so gut wie eh und je. Vielleicht schafft Hurricane-Chef Folkert Koopmans es ja im kommenden Jahr, Jamiroquai endlich mal nach Scheeßel zu holen.